Mit dem Aufziehen der Winterreifen sollte man nicht bis zum ersten Schneefall warten. Dass die Umrüstung am besten vor dem richtigen Wintereinbruch stattfinden sollte, steht zumindest außer Frage, doch wann genau ist die beste Zeit, um den Wechsel vorzunehmen? Und welche Gefahren drohen, wenn man zu früh oder eben zu spät wechselt? Die alljährliche Streitfrage hat auch uns beschäftigt.
Winterreifen vor Gericht
Und wieder einmal ist es soweit: Der Winter hält langsam Einzug in die Bundesrepublik und allerorten hört man die Frage: Wann müssen Autofahrer Winterreifen benutzen und wann nicht? In der Vergangenheit beschäftigte diese Frage immer wieder die Gerichte. Scheinbar herrscht darüber also Uneinigkeit und auch die wechselnde Rechtslage trägt ihren Teil zu diesem Dilemma bei. Zwischen 2005 und 2010 gab es in Deutschland ja die generelle Winterreifenpflicht. Diese Regelung aus der Straßenverkehrsordnung war aber nicht konkret genug formuliert, was wiederum für Missverständnisse und einige Rechtsfälle sorgte. So veranlasste dieser Umstand einen Autofahrer, Revision gegen ein Urteil des Amtsgerichts Osnabrück einzulegen, das ihn wegen überhöhter Geschwindigkeit und fehlender Winterreifen zu 85 Euro Bußgeld verurteilte. Vor ziemlich genau einem Jahr trat dann die neue Regelung in Kraft, nach der nun die sogenannten M+S-Reifen Pflicht sind, wenn Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Schneeglätte, Eis- oder Reifglätte das sichere Fahren gefährden. M+S steht in diesem Fall für Schnee und Matsch. Im Handel erhältliche Winterreifen sind mit einem entsprechenden Symbol auf der Seitenfläche gekennzeichnet. Den gekennzeichneten Reifen ist ein Profil zu Eigen, das bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Kälte und Glätte den nötigen Griff gewährleistet. Der Begriff Winterreifen kommt aber in der Straßenverkehrsordnung nicht mehr vor und die Benutzung ist auch nicht gesetzlich ab einem bestimmten Datum vorgeschrieben. Es stellt sich also weiterhin die Frage, wann man eigentlich die Winterreifen aufziehen sollte.
Die rechte Zeit für Winterreifen
Eine pauschalisiere Antwort gibt es eigentlich gar nicht. Wer zum Beispiel im Süden der Bundesrepublik wohnt, wo Schnee und Eis meist schon recht früh Einzug halten, muss seine Reifen ja vielleicht auch früher wechseln als jemand aus Norddeutschland. Generell gilt, dass man die Reifen vor dem ersten Schneefall wechseln sollte. Sie machen auch Sinn, wenn die Temperaturen unter 7° C fallen, weil die weichere Gummimischung für kürzere Bremswege und besseren Grip sorgt. Auch sollten die Winterreifen nicht älter als 6 Jahre sein, weil das Gummi dann unter Umständen zu hart geworden ist. Es ist natürlich besser, die Winterreifen zu früh als zu spät aufzuziehen, allerdings sollte man daran denken, dass die Winterreifen bei zu früher Nutzung auch stärker verschleißen und zudem mehr Kraftstoff verbrauchen.
